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Tag 3 Venezia, Dogenpalast und Markusdom

Tagwache um 5.50 Uhr funktioniert gut, alle sind um 6.15 Uhr bei Ruth am Frühstückstisch. Die Nacht war kühl, jedoch im Bus hatten wir es angenehm warm. Nach einem Kaffee und Joghurt, marschieren wir um 6.30 Uhr los. Es ist noch dunkel. Die 900 Meter bis zum Bus sind schnell bewältigt. Doch unsicher stehen wir an der Busstation. Ob da irgendwann einmal doch noch ein Bus kommt. Kurz vor 7 Uhr stossen noch weitere Menschen dazu. Es scheinen Einheimische zu sein, was uns beruhigt. Pünktlich kommt dann auch der Bus und fährt zum Punta Sabbioni. Viele Menschen warten bereits auf die Fähre, welche nicht nur uns, sondern auch viele Arbeitsleute in die Innenstadt bringt. Windig und kalt ist es auf der Fähre, aber wir sind glücklich, dass alles funktioniert und wir um 8 Uhr mitten in Venedig ankommen.

Genügend Zeit, um uns noch ein Frühstück zu gönnen und dann pünktlich um 9 Uhr beim Treffpunkt zu stehen. Natalia unsere Führung spricht sehr gut Deutsch und es zeigt sich, dass sie ein sehr fundiertes Wissen über Architektur und Geschichte hat. Wir erfahren Allerlei über die Stadt, die Geschichte, die Venezianer, die Bauweise und die Kanäle... Wir starten beim Uhrenturm. Natalia erklärt uns die verschiedenen Symbole und Uhrwerke, dass der Alte vor der vollen Stunde (Vergangenheit) läutet und er Junge zur neuen Stunde Zukunft)... Vorbei am Campo Santa Maria die Formosa, bis zum Ospedale civile, welches aus einem Teil einer alten Kirche besteht und gar nicht so aussieht, über die Einkaufsgassen, dem Fondaco Tedesci und der Colle d’Acqua... nach 90 Minuten Spaziergang kommen wir zurück zum Markusplatz. 

 

Die Gruppen werden neuformiert und es beginnt die Führung in den Dogenpalast. Auch hier werden wir von Natalia begleitet. Sie berichtet Interessantes über die Dogen und die politischen Machenschaften der Venezianer. Allein die Fassade sieht aus wie aus einem Märchen aus 1001 Nacht. Hier wurden wichtige politische Entscheidungen getroffen, Gerichtsverhandlungen geführt und auch die dunklen Gefängnisräume, welche man über die Seufzerbrücke erreicht, sind beeindruckend.

Das Regierungssystem der Republik Venedig diente dazu, die Herrschaft des Volkes über die Unter- und Mittelschichten zu sichern und zugleich das Machtgleichgewicht unter den Familien der Oberschicht zu bewahren. Der gefürchtete Rat der Zehn, war dazu da Verschwörungen zu verhindern. Der Senat bestand aus 300 Männern. Sie berichtet auch über den zerstörerischen Napoleon.

 

Als letzte Station gehen wir in den Markusdom. Die Kirche der Dogen hat einige Spezialitäten, anders als andere Kirchen. So viele Stile sind hier vorhanden, immer wieder wurde er vergrössert und verschönert. Die antiken Pferdeskulpturen, die romanische Architektur und die gotische Ornamentik und die griechischen und byzantinischen Einflüsse in den Mosaiken, Kuppeln und den Ausstattungsgegenständen. Bei den Mosaiken erkennt man die verschiedenen Stile an den Augen der Figuren, die byzantinischen Augen und Gesichtszüge sind ganz flach. Die vielen Goldplättchen sehr eindrücklich.

Es gibt zwei Kanzeln, jedoch sind beide Rednerpulte auf einer Kanzel und die rechte Kanzel ist nicht geschmückt und einfach... Diese war für die Dogen reserviert. Weltlich und geistlich nahe beieinander.

Vorbei an den Originalen der Bronzepferde auf die Aussichtsplattform, wo der Ausblick über den Markusplatz phänomenal ist.

Den Campanile besichtigen wir nicht. Sind wir heute doch einige Male in der Menschenschlange gestanden.

 

Nach einem feinen Essen in einem Ristorante mit Garten im Innenhof, welches wir nach 4 Stunden Führung nun wirklich verdient haben, schlendern wir noch ein wenig durch die Gassen und besichtigen die Ponte Rialto. Die Kinder geniessen die kleine Shopping-Tour und kaufen sich Venedig-Hoodies, Handy-Hüllen etc.

Natürlich schlecken wir auch noch ein Gelati.

 

Um 16.30 warten wir gespannt, ob unsere Fähre nun fährt oder ob sie streicken. Die Fähre fällt tatsächlich aus, doch um 17.00 Uhr funktioniert es dann und wir laufen bei einem warmen Sonnenschein aus dem Hafen von Venedig aus. Die Fahrt ist wunderschön, vorbei am Lido di Venezia bis zum Punto Sabbioni. Auch hier haben wir Glück und es fahren trotz Streik zwei Busse nach Jesolo. Um 18.30 Uhr sind wir, es ist bereits dunkel, wieder auf dem Camping und kochen Polenta mit Tomatensauce.

Müde, aber überglücklich, dass alles geklappt hat, fallen wir heute ins Bett.