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Sevilla

Sevilla

Die Nacht auf dem Asphalt der Area Autocaravanes war angenehm in den Temperaturen und auch vom Lärm. Morgens kurz vor sieben beginnen sie mit dem Verlad von Neuwagen auf Sattelschlepper. Das macht etwas Lärm, aber Maurus gefällt diese Aktion sehr.

Da keine Taxis abkömmlich sind, laufen wir die 3 Kilometer ins Stadtzentrum. Schon auf dem Weg dahin kommen wir am überdimensionalen Festgelände der Feria de Abril vorbei. Diese beginnt am 4. Mai 2019. Fleissig werden da die über tausend Feststände aufgebaut und wir staunen nicht schlecht über das riesige Portal, durch welches man das Festgelände betritt. Nun ist uns auch klar, warum wir an so vielen abgesperrten Parkplätzen vorbeimarschiert sind.

Punkt halb zehn stehen wir vor der Kathedrale und dem Real Alcázar und staunen nicht schlecht, über die Massenansammlung und die Kolonne vor dem Einlass. Muss man diesen Palast sehen, wenn man die Alhambra gesehen hat?

Schon werden wir von einer Tourguide angesprochen, welche eine Führung und das Überspringen der Kolonne anbietet. Wir lassen uns drauf ein und kommen kurz darauf mit einer Führung auf Französisch um 17.00 Uhr – Deutsch, Englisch etc... gab es bereits nicht mehr für den heutigen Tag – wieder raus.

So können wir nun beruhigt den Tag in Sevilla geniessen und alles andere bis am frühen Abend bestaunen.

Natürlich betreten wir die Kathedrale und umrunden diesen mächtigen Bau auch, aber auf eine Führung mit Audioguide verzichten wir. Durch die vielen schmucken Gässchen und Ladensträsschen (u.a. die Calle Sierpes) vorbei am Rathaus laufen wir erst mal zur Plaza de la Encarnación. Dort buchen wir das Ticket für den Mirador des Metropol Parasol. Wir bestaunen diese seltsame Holzkonstruktion und geniessen die Ausblicke, welche man von oben hat.

Weiter geht es bis zur Alameda Hércules. Dieses Quartier ist etwas kleinbürgerlicher, aber man spürt das Aufstreben durch die vielen hippen Shops und Cafés. In der Calle de la Feria finden wir dann auch den Flohmarkt, welcher im Quartier Macarena jeden Donnerstagvormittag stattfindet. Man spürt hier das richtige spanische Stadtleben. Es wir Zeugs angeboten, dabei denkt man, wer braucht denn das noch und dann sieht man Leute, welche genau das suchen und lautstark verhandeln.

Nach einer Mittagspause mit Tapas laufen wir frisch gestärkt zur Stierkamparena und möchten diese besichtigen. Es ist etwas nach zwei und wir werden nicht eingelassen. Um den Grund herauszufinden, studieren wir die Infotafel und wissen nun, dass an Tagen mit Kämpfen um 15 Uhr die öffentlichen Besichtigungen enden, warum sie dies schon um 14 Uhr tun? Man weiss es nicht.

Wir spazieren gemütlich weiter entlang dem Rio Guadalquivier über die Puente Isabel II und durch das ehemalige Fischerquartier Triana. Hier finden wir etwas Schatten und ein Lüftchen, denn es ist heiss. Wir kehren in ein Restaurant direkt am Fluss ein und ich entdecke das Getränk Tinto de Verano (ein aufgespritzer Rotwein), lecker!

Es sind noch knappe zwei Stunden bis zu unsrer Führung. Wir entscheiden uns für die Kutschenfahrt, welche uns durch den wunderschönen Parque de María Luisa vorbei an den Museo dat y Costumbres Populares und dem Museo Aqueológico bis zur Plaza de España und wieder zurück bringt. Genau das richtige für uns! So bekommen wir auch noch einen guten Eindruck von dieser Seite der Stadt.

 

Die Führung durch die Reales Alcázares und die Gärten war diesmal nicht der besonderen Architektur und muslimischen Vorgeschichte gewidmet sondern hauptsächlich den Handelsbeziehungen zu spanischen Flotte und wer wen geheitatet hat... Der wunderschöne Palacio de Pedro I ist eine Augenweide und wohl einer der schönsten Mudéjarpaläste des Landes. Es lässt sich nicht verleugnen, dass hier einige der gleichen maurischen Künstler am Werk waren wie bei der Alhambra. Hier in Sevilla sind bei den Stuckaturen die Farben noch mehr zu erkennen.

 

Gesättigt und zufrieden, aber müde von dem heissen Tag, lassen wir uns in der Calle Mateos im Quartier Santa Cruz noch einmal mit feinen Tapas und kühlen Getränken verwöhnen und machen uns dann auf den Rückweg zum Camping. Da die Plaza España auf unsrer Strecke liegt, gehen wir noch einmal da vorbei und betrachten die Keramikbilder-Kunstwerke och bei Sonnenuntergang.

Als hätten wir noch nicht genug, stürmen die Kinder, dass sie noch einmal in einem Spielwarengeschäft vorbeigehen möchten. Am Morgen haben sie da eine Stierkamparena gesehen. Der Mann will zwar gerade schliessen, lässt uns aber noch eine Minute rein. Mit einem Torero aus Plastik kommen wir wieder raus.

Meine Uhr hat heute über 21000 Schritte und laut GPS sind wir 15 km gelaufen. Das ist eine stolze Leistung für die Kids!!!

 

Nach einer Dusche, total erschöpft aber happy fallen wir heute alle ins Bett.