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Wasserfall und Berg-Dschungelwanderung

Um etwa 08:30 holt uns der Guide beim Eingang des Hotels ab. Er stellte sich als Wan vor und wir steigen in den Pick-up Bus ein. Drinnen sitzen schon Martha und Miguel, ein Pärchen aus Portugal. Wir werden diese beiden Tage zusammen wandern und reisen. Nach ca. 45 Minuten Fahrt erreichen wir einen lokalen Bauernmarkt. Hier wird uns gesagt, dass wir noch WC-Papier und Moskitospray kaufen sollen. Wir haben aber bereits alles, auch Wasser. Wir nutzen die Gelegenheit, um noch aufs Klo zu gehen (Kosten jeweils 5 Baht) und einen Smoothie zu trinken.

Weitere 30 Minuten Fahrt führen uns eine steile Straße hinauf bis zum Mork Fa Wasserfall. Die Landschaft wird immer grüner und die Strasse ist kurvig. Der Mork Fa Wasserfall liegt tief im Dschungel des Doi Suthep – Pui Nationalparks. Hier laufen wir ca. 10 Minuten zum malerischen Naturschauspiel und baden unter dem Wasserfall. Wir erhalten immer die Gelegenheit, uns in Toiletten und Kabinen umzuziehen und bekommen kühles Wasser.

Nach einer weiteren kurzen Fahrt nehmen wir das Mittagessen in einem kleinen Restaurant namens Road View an der Strasse ein. Uns werden mit viele leckere Sachen aufgetischt und wir geniessen unser Essen. Wir haben immer genug Zeit. Wir sind aber gespannt, wie es weitergeht, denn für uns ist es eine Überraschungspackung. Wir sind nicht si genau informiert, wie lange wir heute wandern werden.

Nach dem Mittagessen fahren wir nochmals für 45-60 Minuten bis zum Startpunkt, von wo aus der Trekking-Teil unsrer Tour beginnt. Wir biegen ab und die Strasse wird plötzlich sehr steil und holperig. Wir machen uns bereit, sprühen uns ein, montieren die langen Hosen und betreten den dichten Dschungel, allen voran Wan uns er Guide. Wan geht voraus und zeigt uns immer wieder spannende Pflanzen und Tiere. Wir wandern durch die grandiose Natur und lassen all die vielen Eindrücke auf uns wirken. Die Hitze ist erträglich, da der schmale Pfad am Schatten entlangführt.

Nach etwa nach ca. 2,5 Stunden Wanderung erreichen wir ein Dorf des Lahu-Stammes auf einer Höhe von ca. 1.200 Metern über dem Meeresspiegel. In den Gärten des Stammes erntet Wan einige spannende Früchte. Er bereitet mit seiner Machete eine Jack-Fruit zu und wir lernen, wie man diese isst und wie lecker sie ist. Jackfrucht ist eine exotische Frucht, die in tropischen Regionen der Welt angebaut wird. Ihre Heimat ist Südindien. Sie gehört zur Familie der Moraceae-Pflanzen, zu der auch Feigen, Maulbeeren und Brotfrüchte gehören. Jackfrucht hat eine stachelige Außenschale und ist grün oder gelb gefärbt. Ein einzigartiger Aspekt der Jackfrucht ist ihre ungewöhnlich grosse Grösse.

Im Dorf wird Wan freundlich gegrüsst und wir nehmen den nächsten Hügelzug in Angriff, denn Wan sagt, dass das Dorf hinter dem Hügel liegt. Währenddessen sehen wir von hier auf den Gipfel des dritthöchsten Berg Thailands – des Doi Chiang Dao (2.175 Meter über dem Meeresspiegel). Wir befinden uns im Huai Nam Dang N.P.

Nach einer weiteren guten Stunde Wanderung den Hügel hinauf und dann alles sehr steil wieder nach unten erreichen wir ein Dorf des Karen-Stammes auf einer Höhe von ca. 1.400 Metern über dem Meeresspiegel. Wir überqueren den Fluss, laufen vorbei an einigen Reisfeldern und werden im ersten Haus des Dorfes, es leben hier immer noch 170 Menschen – sehr herzlich empfangen. Uns wird erklärt, wie man hier duscht, wo man mit Schuhen nicht hindarf, welches unsere Schlafplätze sind und es gibt sogar kühle Getränke. Wir entspannen uns auf dem Balkon mit herrlicher Aussicht über das Reisfeld und machen auch noch einen Spaziergang durch das Dorf. Jede Familie hat hier ihr eigenes Schwein, Hunde und Hühner. Die Häuser stehen auf Pfählen und sind offen. Es hat sogar eine katholische Kirche. Wan erzählt uns, dass die Christen vor vielen Jahren gekommen sind, um ihnen zu helfen und daher sind sie Christen geblieben. 

Es ist wunderbar, dass wir nur sieben Personen in der Gruppe sind und bleiben. Wir duschen uns kurz ab, ziehen lange Hosen an und geniessen ein wunderbares und reichhaltiges Essen, welches und eine Karen-Frau zubereitet. 

Wan macht ein Feuer und geniessen den ersten Abend im Dschungel auf dem Freisitz vor unsrer Hütte an einem kleinen Bachlauf und lauschen den Geräuschen des abendlichen Dschungels. Wir schauen die herrliche Bergkulisse an, wie die Sterne zu funkeln beginnen, hören die Grillen und Frösche quaken und entdecken da und dort ein Glühwürmchen leuchten. Zudem entdecken wir eine riesige Spinne, welche sich gerade durch die Ritze in unser «Zimmer» bewegt. Zum Glück gibt es Moskitonetze bis unter die Matratzen. Müde und etwas ungewohnt fallen wir heute auf die harten, dünnen Matratzen und hoffen beim Einschlafen, dass die grosse Spinne oder sonstige Tierchen nicht herumkrabbeln, wenn wir schlafen.