· 

Durch die weissen Dörfer nach Arcos de la Frontera über San José del Valle nach Tarifa

Es hat die ganze Nacht geregnet und auch am Morgen ist es nass und grau. Trotzdem, oder gerade deswegen, nehmen wir es gemütlich, waschen und tumblern noch Wäsche und machen uns dann auf den Weg durch die weissen Dörfer. Das erste, und auch eines der schönsten weissen Dörfer, ist Zahara de la Sierra, welches unterhalb eines mächtig gezackten Kalksteinfelsens thront. Wir steigen die steilen Gassen des Dorfes hoch und gehen sogar bis zum Kastell. Was für eine atemberaubende Aussicht man von  daoben auf den Stausee hat!!

Die heutige Route führt uns auch durch geschützte Kork- und Steineichenwälder und auf einer spektakulären Strasse über den Pass Puerto de las Palomas auf 1357 m durch wunderbare Landschaften und Schluchten. Doch es regnet ununterbrochen und der Nebel und die Wolken hängen tief. Wie schön diese Fahrt doch bei Sonnenschein wäre!!!

Im Parque Natural de la Sierra de Grazalema regnen sich die Atlantikwinde ab und es ist hier in diesem Karstgebirge immer etwas kühler und sehr grün. In Grazalema selbst, einem weiteren sehr schön erhalten weissen Dörfchen, essen wir dann unser Mittagessen, tanken auf und hoffen vergebens auf einen Regenstopp: Nieselregen bei 9 °C. Brr! Nach über sieben Tagen grauem Regenwetter würden wir uns schon das südliche warme Wetter herbeiwünschen.

Auch hätten wir bestimmt den einen oder anderen Wanderweg in eine Schlucht oder auf einen Gipfel gewagt heute!

Die letzten Berge erheben sich und die Felder werden flacher und weiter; und plötzlich erhebt sich vor uns auf einem mächtigen, langgezogenen Felsen Arcos de la Frontera. Ein toller Anblick, diese Stadt auf dem Felsen mit den ockerfarbenen Kirchen, welche aus den weissen Häusern thronen. Natürlich schlendern wir auch hier durch die Strässchen und Gassen und geniessen die Aussicht in die Ferne. Wunderbar! 

Wenig später, nach zwei Anläufen, finden wir unseren Camping in San José de la Valle. Genial gelegen an einem See, inmitten von Gemüsefeldern und Olivenhainen mit Blick auf Arcos. Leider ist der Campingplatz geschlossen und wir planen spontan um. Gerade als wir uns entschieden haben, schnurstracks nach Tarifa durchzufahren, kommt der Eigentümer, ein Bauer, und lädt uns ein, trotzdem auf dem geschlossenen Platz zu übernachten. 

Die Sonne scheint und uns zieht es Richtung Meer. So fahren wir nochmals 1.5 h vorbei an Weiden mit Stieren und Kühen, Seen, schlängelnden Flüssen durch den Parque Naturale de los Alcornocales bis an den südlichsten Punkt Spaniens, Tarifa. Nach dem langen flachen Strand mit ganz vielen Kite-Surfern finden wir unseren Campingplatz Torre de la Peña und sind ganz glücklich, uns hier für zwei Nächte niederzulassen. Man glaubt es kaum, aber bei einem schönen Sonnenuntergang geniessen wir unser Nachtessen.