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Lissabon bei Regen

Die nach in unsrem Mobilhome-Häuschen war ruhig und angenehm. Alle haben den erweiterten, trockenen Platz an der Wärme genossen. Als wir am Morgen aus den Federn kriechen, ist es draussen immer noch grau und nass. Wir entscheiden uns, anstatt mit Bus und Zug, mit dem Auto nach Lissabon zu fahren. Natürlich stehen wir im Stau! Es kommt uns ein wenig vor wie Zürich-Winterthur.

In Lissabon finden wir aber schnell eine Parklücke für die ersten drei Stunden. Trotz Nieselregen und tiefliegendem Nebel beginnen wir unseren Stadtspaziergang an der Avenida da Liberdade. Diese 90 m breite Prachtstrasse mit einer grossen Allee zwischen den Fahrbahnen und teuren Geschäften auf beiden Seiten bietet bei Hitze bestimmt viel Schatten und die kleinen Strassencafés laden zum Verweilen ein. Heute jedoch nicht! Schnell kommen  wir auf die Praça dos Restauradores und stechen von da steil hinauf ins Bairro Alto (die Oberstadt). Es fährt eine Art Tram (Standseilbahn Ascensor da Gloria) da hoch, doch es ist nicht weit und wir stehen auf dem Miradouro de São Pedro de Alcântara. Wir erhalten einen ersten Eindruck von der Stadt mit den vielen Hügeln, von welchen die Spitzen heute im Nebel stecken. Im Bairro Alto ist besonders Abends reges Treiben angesagt, aber die Gassen, Shops und Cafés sind herzig. Es handelt sich um das erste planmässig erstellte Stadtquartier ausserhalb der Stadtmauern und besitzt daher ein fast rechtwinkliges Strassennetz.

Weiter unten  gelangen wir nach Chiado, besichtigen zwei gegenüberliegende Kirchen und finden uns in die Rua Garrett vor dem Traditionscafé A Brasileira wieder. Leider sind alle Plätze besetzt und wir kehren im nächsten altehrwürdigen schmucken Café der Pastelaria Benard ein. 

Gestärkt laufen wir zum über 100-jährigen Lift, elevador de Santa Justa, werden einen Blick auf die Igreja do Carmo (Ruine), welche vom Erdbeben zerstört wurde. Mit dem Lift fahren wir diretissima von der Ober- in die Unterstadt. Über den Praça Dom Pedro IV ins Rossio vorbei am Bahnhof gelangen zurück zum Auto.

 

Da unsere Parkuhr abgelaufen ist, fahren wir in ein Parkhaus am Platz Martim Monitz und steigen von da die steilen Treppen hoch zum Castelo de São Jorge und besichtigen dieses. Die Aussicht über Lissabon von da oben ist atemberaubend und auch das kleine Museum schön gemacht. In einem Turm gibt es eine spannende Einführung über die Quartiere Lissabons (360 Grad Blickwinkel) mit einer Kamera Obscura. 

Die Igreja Convento da Graça ist ganz nah und wir besichtigen auch diese. Wir steigen auf den Turm und geniessen auch da die Aussicht und wir dürfen die Glocken läuten. Die Kids wollen kaum mehr aufhören.

Treppab geht es zum Praça do Comercio. Auf dem Weg dahin stehen wir plötzlich vor der Sé, der Kathedrale. Wir gehen auch da rein. Dieser mächtige angelegte Handelsplatz. Vor dem Erdbeben 1755 stand hier der Königspalast. Das Meer, die 86 Arkaden und der Triumphbogen bilden diesen Platz.

Wir gehen ins Lisboa Story-Centre und lassen uns durch die multi-mediale Führung in die Geschichte der Stadt einführen. Spannend in Szene gesetzt und sehr informativ!

Wir sind hungrig und finden die Porto Taverna Túanes. Wir lassen uns ein Käse- und ein Fleischplättchen, Oliven mit Porto servieren und geniessen das nette Ambiente.

 

Zurück zum Parkhaus schlendern wir noch durch einige Strassen des nach dem beben neu errichteten Baixa-Quartier, streifen durch ein paar Läden und kaufen frisches Brot für Morgen.

Wieder im Stau fahren wir zurück nach Cascais auf unseren Camping beim Guincho Strand.